
Coriander Pinxit
Alten Gemälden, gefunden auf Flohmärkten und in Trödelläden, gibt Coriander Pinxit ein neues Leben. Mit Gummienten, Tieren oder badenden Riesen, so ins Bild gemalt, als wären sie schon immer da gewesen, peppt er alte Schinken auf und bewahrt sie vor dem Vergessen. Jedem Gemälde nähert er sich individuell. So entstehen surreale Szenerien. Seine Kunst ist ein Repainting, ein Kontrapunkt zur Wegwerfgesellschaft. Seine Werke nennt er »Pep-Ups«.
Coriander Pinxit ist das Pseudonym von Martin Arz.


Im Interview
// Gretchenfrage: Graffiti oder Streetart?
Streetart!
// Was war dein erstes Werk, dass Du so richtig gefeiert hast?
Ein Porträt, das ich auf eine Spanplatte gemalt habe, als ich 17 oder 18 war. Finde ich heute noch sehr gut gelungen (im Gegensatz zu anderen Frühwerken).
// Wie viel Prozent Deiner Werke sind illegal entstanden?
Keine. Ich male ja »nur« auf Leinwand. Wobei, da fällt mir ein, dass ich vor ein paar Jahren mal in Paris eine Reihe von kleinen Gemälden an Häuserwände geklebt habe. Also doch ein bissl illegal.
// Welche Werkzeuge benutzt Du im Normalfall für Deine Kunst, und was liebst Du daran so?
Ich male mit Acryl, weil die Farbe schnell trocknet und daher Schnelligkeit erlaubt. Bei Öl würde ich vor Ungeduld durchdrehen.
// Welche Rolle spielt Deine mentale Gesundheit im Schaffensprozess?
Mentale was?
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// Wenn Du Dir einmal einen Spot für Deine Kunst aussuchen dürfest, auf was würde Deine Wahl fallen?
Tate Modern
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​// Was kritisierst Du mit Deiner Kunst gerne? Mit welchen Teilen des Systems bist Du nicht einverstanden?
Wenn das System Kunst(betrieb) gemeint ist, dann bin ich mit vielem nicht einverstanden. Verteilung von Fördergeldern, mangelnde Perspektiven speziell in München, die Gleichgültigkeit der Stadt gegenüber ihrer freien Künstlerschaft … nur als Beispiele. Das greife ich jedoch in meinem Werk nicht auf. Ich kritisiere eher ästhetische Standards und versuche auch, einen ganz speziellen schwulen Aspekt in die Kunst zu bringen.
// Wie gehst Du mit Tiefschlägen während der Arbeit an einem Werk um?
Wenn das System Mit purer Verzweiflung. Ich bastle dann ewig rum und verschlimmbessere bis zum Abwinken. Am besten ist es immer, ein paar Tage Abstand zu gewinnen und entweder noch mal neu rangehen oder sich eingestehen, dass es eben nichts wird.
// Welche drei Aussagen würdest Du einem/einer Newcomer*in mitgeben?
Nicht aufgeben. Nicht persönlich nehmen. Keiner hat auf dich gewartet.



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